28th September 2019
Wie erreicht man als Medium die nächste Generation? Bei den Österreichischen Medientagen 2019 waren sich Medienmanager einig, dass Relevanz und Authentizität der Schlüssel zum Erfolg sind. Noch gehen viele von ihnen in die Volksschule, dennoch war die Generation Alpha, also Menschen, die zwischen 2010 und 2025 geboren wurden, Thema bei den Österreichischen Medientagen 2019.
Für Joachim Feher, Geschäftsführer der RMS Austria, gibt es ganz viele Signale, dass Audio weiterhin wichtig sein wird: "Wenn man beobachtet wie Kids mit Alexa und Co umgehen, dann sieht man, dass die Kinder das noch schneller lernen als Scrollen am iPad.“ Trotz eines unendlichen Stroms an Nachrichten in einem unglaublich hohen Tempo lerne die nachkommende Generation, den Junk auszublenden. „Neben dem Visuellen wird auch Audio immer wichtiger werden“, zeigte sich Feher überzeugt. Für Niki Fellner von oe24 ist Relevanz das Entscheidende: „ Wenn etwas relevant ist, wird auch bei einem jüngeren User die Usage-Time entsprechend lang sein.“ Relevant zu bleiben werde aber bei „all der Auswahl“ schwieriger. Wenn man es aber schafft, die nachfolgende Generation an die eigene Medienmarke zu binden, „habe ich Kunden, die sich viel intensiver mit den Medien beschäftigen als die Generationen davor".
Von der Mediaplanung zur Mediaberatung
Dem pflichtet auch Ursula Arnold, CEO
der Mediaagentur Mindshare, bei: „Relevanz ist auch in der Medienplanung
unglaublich wichtig.“ Der Einkauf sei inzwischen ein hochtechnologisierter
Bereich, deswegen bewege man sich auch weg von der klassischer Mediaplanung hin
zu Mediaberatung. In in Zukunft wird sich alles noch schneller entwickeln.
Marken sind dabei in ihrer Markenführung und -bildung deutlich gefordert. Und
am Beispel Greta Thunberg ist zu sehen, wie hoch der Grad der Selbstinitiative
der Jungen bereits ist. Der wird sich noch verstärken.
Für Michael Eder, Geschäftsführer bei Krone Multimedia, steht die Authentizität
im Zentrum: „Es geht darum, die Marke möglichst authentisch zu führen“.
Dann habe man auch bei der nächsten Generation sehr gute Chancen. Gerade
nachfolgende Generationen würden bestehenden Marken mehr Vertrauen schenken.
„Was wir als Verlagshäuser machen müssen, ist Orientierungshilfe zu bieten. Das
wird uns als Marke auch weiterbringen.“ Maximilian Dasch von den Salzburger
Nachrichten ist es wichtig, mündige Leser und Bürger zu haben.
Dabei hätten auch Eltern und Pädagoginnen eine wichtige Rolle zu spielen -
Stichwort Medienkompetenz. Seinen Kollegen am Podium riet er zu digitalen
Abo-Modellen, die die Salzburger Nachrichten seit 2016
anbieten. „Ich kann nur ermutigen, diesen Weg zu gehen,“ sagte der
Verlagsmanager.
Die Schwierigkeit an der Zukunft ist freilich, dass sie schwer vorherzusagen
ist. Niki Fellner brachte es auf den Punkt: „Wenn ich wüsste, was in zehn
Jahren ist, würde ich nicht hier sitzen, sondern in Silicon Valley."
(Quelle Horizont)